Gesichtspflege ab 70

Gesichtspflege ab 70 – Schützen und nähren

Gesichtspflege ab 70 - Schützen und nähren

Mit 70 sieht man der Haut ihr Lebensalter an. Falten – im besten Fall Lachfalten – zeigen sich nun im gesamten Gesicht. Die Haut kann sehr trocken sein und empfindlich reagieren. Und natürlich ist die Haut weniger fest als früher, das Gesicht verliert oftmals an Kontur. In diesem Alter tritt die intrinsische Hautalterung – also die genetisch bedingte Alterung, die nicht von Umwelteinflüssen bestimmt wird – in den Vordergrund. Falten und eine dünner, empfindlicher werdende Haut würden sich auch dann zeigen, wenn man seine Haut lebenslang vor Sonne, Nikotin und anderen Schäden geschützt hätte. Aber die individuellen Anzeichen können sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Für ein gutes Hautgefühl braucht die Haut nun viel nährende Lipide und Feuchtigkeit. Ebenso sind die Unterstützung der Regeneration sowie der Schutz der Hautbarriere wichtig. Die dafür geeigneten Wirkstoffe finden Sie hier zusammengefasst. Es lohnt sich auf die entsprechenden Wirkstoffe bei der Auswahl der Gesichtspflege ab 70 zu achten.

Wie sich die Haut verändert

Verlangsamte Regeneration

Viele der Prozesse, die seit jungen Jahren und verstärkt nach der Menopause zu Schäden in der Haut führen, hatten inzwischen einige Zeit die Haut zu verändern. Wachstum und Vermehrung der Hautzellen haben vor allem seit der Menopause abgenommen. Als Folge wird die Haut dünner, was sich in einer zunehmenden Empfindlichkeit und auch Verletzlichkeit zeigen kann. Die Haut verliert deutlich an Regenerationsfähigkeit, was sich unter anderem in einer langsameren Wundheilung auswirkt.  Dafür sind die resultierenden Narben bei älteren Menschen meist unauffälliger.

Zunehmende Empfindlichkeit

Zur Empfindlichkeit der Haut und der verlangsamten Wundheilung trägt auch die zunehmend geringere Synthese von Bestandteilen der extrazellulären Matrix bei. Diese ist verantwortlich für die Festigkeit der Haut und für den Zusammenhalt zwischen Haut und dem darunterliegenden Bindegewebe. Um 1-2% pro Jahr nimmt beispielsweise die Kollagenproduktion in der Haut nach der Menopause ab. Auch die Synthese anderer Bestandteile der extrazellulären Matrix ist reduziert. Folgen davon sind die nachlassende Elastizität der Haut und ein schlechterer Zusammenhalt der Haut mit dem darunterliegenden Gewebe.

Feuchtigkeitsverlust

Die Anzahl der Talgdrüsen nimmt seit der Menopause ab, wodurch die Produktion von Lipiden in der Haut zurückgeht. Weiterhin lässt die Synthese von Bestandteilen des natürlichen Feuchthaltefaktors der Haut nach, z. B. die Synthese der Gucosaminoglucanen, zu denen auch die Hyaluronsäure gehört. Dies hat mitunter eine starke Austrocknung der Haut zur Folge und ist eine weitere Ursache für die gesteigerte Empfindlichkeit der Haut. Denn die Feuchtigkeits- und Lipidarme Haut kann ihre Barrierefunktion nicht mehr so gut erfüllen, Irritantien können leichter in die Haut eindringen.

Die geeignete Hautpflege

Feuchtigkeit zuführen

Die Gesichtspflege ab 70 sollte viel Feuchtigkeit spenden. Das stärkt die Barriere und die Regenerationsfähigkeit der Haut. Für eine optimale Feuchtigkeitsversorgung benötigt die Haut Lipide und die Fähigkeit, Wasser zu speichern. Daher sollte die Haut mittels der geeigneten Hautpflege sowohl mit hochwertigen Lipiden als auch mit Feuchthaltefaktoren, welche das Wasserbindevermögen steigern, versorgt werden. Mit hochwertigen Lipiden sind solche gemeint, die gut in die Haut aufgenommen und in die hauteigenen Lipidschichten eingebaut werden. Pflanzliche Öle sind geeignet, da sie in ihrer Zusammensetzung den hauteigenden Lipiden ähneln. Idealerweise sollten sie reich sein an ungesättigten Fettsäuren. Dadurch weisen sie zusätzlich antioxidative und hautberuhigende Wirkungen auf. Beispiele für solche Öle sind Nachtkerzenöl, Safloröl oder Wildrosenöl. Genaueres zu den Eigenschaften einzelner Öle findet sich auf den Unterseiten zum Thema Öle.

Bewährte Feuchthaltefaktoren zur Steigerung des Wasserbindevermögens sind beispielsweise Hyaluronsäure, Glycerin, Laktate oder Urea. Lipide und Feuchtigkeit bilden gemeinsam den Hydrolipidfilm und sorgen für ein gutes, entspanntes Hautgefühl und eine intakte Barriere.

Zellstoffwechsel anregen

Zunehmende Empfindlichkeit und nachlassende Elastizität sind auch Folgen des nachlassenden Zellstoffwechsels. Um dies auszugleichen sollten die wichtigsten Prozesse, die am Zellwachstum, am Aufbau von Bestandteilen der extrazellulären Matrix und an der Feuchtigkeitsversorgung beteiligt sind, unterstützt werden.

Nachgewiesene Wirkung besitzen Vitamin C und seine Derivate sowie Vitamin A-Derivate, die beide den Aufbau von Kollagen in der Haut verbessern.

Ebenfalls wirksam sind Polypeptide wie Tetrapeptid-21, Acetyl Hexapeptide-3 und Palmitoyl Pentapeptide-4. Fragmentierte Hyaluronsäure regt den Zellstoffwechsel der Keratinocyten an, der wichtigsten Zellart in der Epidermis.

Weiteren Schäden vorbeugen

Wie bereits in jüngeren Jahren sollte man die Vorbeugung vor weiteren Schäden in der Haut auch bei der Gesichtspflege ab 70 nicht vernachlässigen. Da für die meisten Schäden freie Radikale verantwortlich sind, die in der Haut z. B. durch Sonneneinwirkung, Nikotin oder Entzündungsprozesse entstehen, sollte die Hautpflege Antioxidantien enthalten. Gut wirksam sind Vitamin C und E und ihre Derivate, Polyphenole aus Pflanzenextrakten (z.B. Grüner Tee, Magnolie) und Coenzym Q10 (Ubichinon).

Individuelle Anzeichen der Hautalterung

Mit 70 ist die Hautalterung individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Je nach Veranlagung und nach Lebensstil können Pigmentflecken, Faltenbildung, Verlust an Gesichtskontur  oder Couperose die auffälligsten Veränderungen sein. Hier ist es sinnvoll, Pflege mit geeigneten Wirkstoffen für den jeweiligen Typ der Hautalterung anzuwenden. Detaillierte Informationen dazu finden Sie auf den Seiten „Hautalterung vorbeugen mit der richtigen Pflege“ und „Hautveränderungen im Alter“.

Oftmals muss man mehrere verschiedene Produkte ausprobieren, um diejenige Gesichtspflege zu finden, die für die eigene Haut optimal ist. Die Suche lohnt sich aber, denn das Aussehen der Haut profitiert in jedem Alter von einer guten Hautpflege. Mit den oben genannten Hinweisen finden Sie hoffentlich die beste Gesichtspflege für Ihre Haut.