Hautalterung vorbeugen

Zwar lässt sich das Altern nicht aufhalten, aber mit der richtigen Pflege können die entstandenen Schäden doch minimiert und der Alterungsprozess verlangsamt werden. Die richtigen Wirkstoffe hier als Zusammenstellung, mit der man sich anhand der Inhaltsstoffangaben (INCI) auf die Suche nach dem geeigneten Pflegeprodukt begeben kann. Vollständig ist diese Liste sicher nicht, aber sie gibt einen ersten Anhaltspunkt für die Suche nach dem richtigen Pflegeprodukt.

Die Wirkprinzipien

Für eine wirksame Vorbeugung vor Hautalterung ist es wichtig zwei Wirkprinzipien zu verfolgen:

1.)    Schutz der Haut vor freien Radikalen und Mikroentzündungen, die zu einem Abbau hauteigener Bestandteile führen

2.)    Unterstützung der Hautregeneration und der hauteigenen Reparaturfunktionen

Denn im Alter nehmen Mikroentzündungen und der Abbau von Hautbestandteilen zu. Gleichzeitig nimmt die Regenerationsfähigkeit der Haut ab. Das gilt für alle Schichten der Haut mit ihren unterschiedlichen Funktionen. Welche Vorgänge sich dabei wie stark verändern, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Daher ist es sinnvoll, die Hautpflege auf individuelle Bedürfnisse abzustimmen. Anhand der Zusammenstellung der Funktionen und individuellen Hautveränderungen zusammen mit den dafür wirksamen kosmetischen Inhaltsstoffen, können Sie Wirkstoffe finden, die für Ihre Bedürfnisse sinnvoll sind.

Die Wirkstoffe für die Epidermis

Im Aufbau der Haut  spielt die Schutzfunktion der Epidermis eine wichtige Rolle.  Ist sie beeinträchtigt, trocknet die Haut aus. Als Folge entstehen feine Linien und Fältchen und die Haut kann rau oder schuppig werden. Außerdem kann die Haut sehr empfindlich reagieren auf äußere Einflüsse, was zu Juckreiz und Rötungen führt. Durch die beeinträchtigte, dünne Epidermis können Blutgefäße stärker durchschimmern, was die Neigung zu Rötungen verstärkt.

In der Epidermis findet die Synthese des Melanins statt. Aufgrund von Veranlagung, viel Sonneneinwirkung aber auch bei Hormonschwankungen, kann es zu einer ungleichmäßigen Produktion an Melanin kommen. Die Folge sind Hyperpigmentierungen und generell ein ungleichmäßiges Hautbild.

Um Störungen ihrer Funktion vorzubeugen benötigt die Epidermis:

Lipide

o   Zu bevorzugen sind natürliche Öle mit ungesättigten Fettsäuren, welche gut in die Haut eingebaut werden, z.B:

o   Außerdem sinnvoll: Ceramide

Feuchthaltefaktoren, z.B.:

o   Hyaluronsäure

o   Glycerin

o   Urea

o   Betaine

o   Natriumlaktat bzw. Milchsäure (Sodium lactate bzw. Lactic acid)

Antioxidantien, die Schäden in der Haut durch freie Radikale vorbeugen, z.B.:

o   Vitamin C und seine Derivate (auf der INCI zu erkennen als …ascorbyl…)

o   Vitamin E und seine Derivate (auf der INCI zu erkennen als …tocopheryl.)

o   Coenzyme Q10 (Ubichinon)

Wirkstoffe zur Anregung der Zellvitalität, z.B.

o   Niedermolekulare Hyaluronsäure (Hyaluronic acid oder Hydrolized hyaluronic acid)

o   Antioxidantien wie

  • Vitamin C und seine Derivate (auf der INCI zu erkennen als …ascorbyl…)

o   Tyrosinase-Inhibitoren wie

Die Bedürfnisse der Dermis und Subcutis

Für das Erscheinungsbild der Haut ist der Erhalt der extrazellulären Matrix (ECM) von besonderer Bedeutung. Die ECM ist ein Netzwerk aus Proteinen wie Kollagen und Elastin sowie weiteren Polymeren wie Hyaluronsäuren und Polysacchariden. Darin eingebettet sind die Zellen der Dermis, vor allem Fibroblasten, die unter anderem für die Erneuerung der ECM sorgen. Schäden in der ECM, hervorgerufen z.B. durch UV-Strahlung oder Nikotin, führen zu einem Verlust an Elastizität und Festigkeit. Mit zunehmendem Alter lässt die Synthese der Bestandteile der ECM aber auch ohne Schäden durch äußere Einflüsse nach.  Die Folge sind Falten, die in Ihrer Stärke über die feinen Linien der trockenen Haut hinausgehen. Sinnvolle Wirkstoffe für die Dermis sind daher:

–          Inhibitoren des Kollagenabbaus

o   Polyphenole aus Pflanzenextrakten, z.B.

  • Grüntee –Extrakt (Camelia sinensis extract)
  • Weihrauch-Extrakt (Boswellia sacra extract)

–          Stimulatoren der Synthese von ECM-Bestandteilen, z. B.:

o   Gut belegt ist die Wirkung von Vitamin C und seinen Derivaten zur Stimulierung der Kollagensynthese

o   Ebenfalls gut belegt ist die Wirkung von Vitamin E und seinen Derivaten sowie Vitamin A-Derivaten

o   Polypeptide wie Palmitoyl Pentapeptide-4 oder Tetrapeptid-21

o   Phytohormone, z.B. aus Sojaextrakt

o   Salicyloyl-Phytosphingosin

Die Alterung der Haut lässt sich leider auch durch eine gute Pflege nicht vollständig rückgängig machen. Durch eine Hautpflege, die Epidermis und Dermis gezielt schützt und aufbaut, lässt sich der Hautalterung aber sehr gut vorbeugen und die Anzeichen der Hautalterung können gemildert werden. Mit den hier aufgeführten Wirkstoffen lässt sich viel für die jugendliche Ausstrahlung der Haut tun. Welche ganz individuellen Anzeichen der Hautalterung sich bei der reifen Haut zeigen, und welche Ursachen sie haben, findet sich im Artikel „Veränderungen der reifen Haut“.

Ausgewählte wissenschaftliche Literatur (meist in Englisch):

Zur Wirkung niedermolekurlarer Hyaluronsäure: G. Kaya et al, „Hyaluronate fragments reverse skin atrophy by a CD44-dependent Mechanism”, PLoS Med 3, e493 (2006)

Zu Polyphenolen:  T. S. Chang, Int. J. Mol. Sci. 10, S. 2440-2475 (2009)

Zu Grüntee-Extrakt:  C. Adcocks et al, J. Nutr. 132, S. 341-346 (2002)

Zur Stimulierung der Kollagen-Synthese durch Vitamin C: Yamamoto et al., J. Nutr. 122: 871-877 (1992)

Zur Wirkung von Polypeptiden:  M. Farwick et al., “Bioactive tetrapeptide GEKG boosts extracellular matrix formation. In vitro and in vivo molecular and clinical proof”, Exp Dermatol 20, S. 600-613 (2011)

Zu Salicyloyl- Phytosphingosin: M. Farwick et al, “Salicyloyl-phytosphingosine – a novel agent for the repair of photoaged skin”,  Int J Cosmet Sci 29, S. 319-329 (2007)

 

 

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