Reife Haut mit Unreinheiten

Reinigung und Pflege bei reifer Haut mit Unreinheiten

Bild: Ocskay Bence/bigstock.com

Vergrößerte Poren und Unreinheiten verbindet man ja meist mit jugendlicher Haut. Aber vergrößerte Poren sind auch ein typisches Zeichen der Hautalterung. Und auch Unreinheiten können im Alter auftreten, insbesondere wenn in jüngeren Jahren der fett-feuchte Hautzustand überwogen hat.

Ursachen

Verantwortlich für die verstärkte Sichtbarkeit von Poren bei vielen älteren Menschen sind der Kollagen- und Elastinabbau. Aufgrund der daraus resultierenden geringeren Hautelastizität werden die Poren nicht mehr so gut wie in früheren Jahren zusammengehalten, sondern können sich trichterförmig öffnen. Vergrößerte Poren gehen ja in jungen Jahren meist mit einer erhöhten Talgproduktion einher. Auch wenn sich die Talgproduktion im Alter verringert, erreicht sie bei Menschen mit Neigung zu fettiger Haut oft noch eine messbare Menge. Wenn nun mit zunehmendem Alter die Feuchthaltefaktoren in der Haut abnehmen, kann die Haut trotz ausreichender Talgproduktion einen Feuchtigkeitsmangel haben. Folge davon wiederum ist eine verringerte Wirksamkeit von Enzymen in der obersten Hautschicht. Dies verursacht Verhornungsstörungen, die bei weiterhin bestehender Talgproduktion zu verstopften Poren und damit zu Unreinheiten führen.

Ein sehr starkes Aufblühen von Pickeln und entzündeten Unreinheiten hat meist aber andere Ursachen. Hormonschwankungen kommen dafür in Frage, die sich durch zyklisches Auftreten der Hautveränderungen bemerkbar machen. Auch Medikamente können die Haut negativ beeinflussen sowie im geringem Umfang die Ernährung. So wurde ein hoher Milchkonsum mit dem Auftreten von Pickeln und Mitessern in Verbindung gebracht. In all diesen Fällen kann die richtige Pflege das Hautbild zwar verbessern, aber nicht vollkommen ins Lot bringen.

Eigenschaften des Hauttyps

Die fettige Haut hat mit zunehmendem Alter einige Vorteile. Sie ist aufgrund des ausreichenden Lipidfilms widerstandsfähiger gegen chemische und physikalische Einflüsse. Außerdem kommt es in der Regel erst sehr viel später zu Faltenbildung als bei Menschen mit trockener oder normaler Haut.

Auf der anderen Seite werden das Auftreten von Unreinheiten und die verstärkte Sichtbarkeit der Poren als störend und negativ empfunden. Vorsicht ist übrigens geboten, wenn zusätzlich Entzündungen auftreten eventuell auch Erytheme und stark erweiterte Äderchen, dagegen keine Komedonen zu sehen sind. Dann könnte es sich um eine beginnende Rosacea handeln, die unbedingt von einem Dermatologen behandelt werden muss. Leichte Unreinheiten und vergrößerte Poren lassen sich dagegen mit der richtigen Pflege sichtbar reduzieren.

Die richtige Pflege

Für jeden gültige Rezepte für die Pflege der Haut gibt es nicht, da wirklich jede Haut individuelle Eigenschaften hat. Daher kommt man um das Austesten der optimalen Pflege meist nicht herum. Mit den richtigen Hinweisen finden sie aber sicher schnell das genau für Sie passende Pflegeprodukt.

Reinigen

Die Reinigung sollte mit sanften Tensiden erfolgen. Die Haut darf nicht zu stark entfettet werden, da dies die Verhornungsstörungen begünstigen und dadurch die Unreinheiten verstärken kann. Es sollte keine Seife und auch keine Tenside verwendet werden, die im Namen den Ausdruck „Alkylsulfat“ tragen. Sie entfetten die Haut zu stark und wirken komodogen (begünstigen Unreinheiten). Milde Tensidprodukte mit hautneutralem pH kann man durchaus ausprobieren. Diese milden Tenside kommen in Reinigungsgelen zum Einsatz. Sie sind in den Inhaltsstoffangaben u.a. als Betaine (z.B. Cocamidopropylbetaine, oder Laurylbetaine), Glucoside (z.B. Coco Glucoside, Caprylyl/Capryl Glucoside) oder Amino Acids (Lauroyl Wheat Amino Acids, Sodium Cocoyl Hydrolyzed Soy Protein) aufgeführt. Wenn diese für den eigenen Hauttyp zu stark entfetten, dann sind Reinigungsmilch- oder creme besser geeignet. Sie werden im Gesicht verteilt und anschließend mit einem Wattebausch oder mit Wasser abgenommen.

Bei Mischhaut kann es durchaus sinnvoll sein für die Reinigung zwei verschiedene Produkte zu verwenden oder auf den trockenen Partien nur mit Wasser zu reinigen. Das ist zwar zunächst umständlich, bei stark unterschiedlichen Hauttypen in verschiedenen Gesichtspartien sind die Pflegeprodukte für Mischhaut aber für beide Partien meist nicht optimal geeignet.

Ein Peeling können Sie 1-2 mal wöchentlich durchführen. Es sorgt dafür, dass die Verhornungen in der obersten Hautschicht reduziert werden. Vorsicht mit Peelingprodukten ist allerdings angebracht, wenn Sie zusätzlich zu Couperose oder zu entzündeten Komedonen neigen. Diese können durch ein mechanisches Peeling mit Peelingkörpern verstärkt werden. Besser sind in diesem Fall enzymatische Peelings, die besonders sanft sind. Sie enthalten beispielsweise Enzyme aus Papaya (Papain) oder Annanas (Bromelain).

Tonisieren

Ein Toner oder Gesichtswasser entfernt nach dem Reinigen überschüssiges Reinigungsprodukt und stabilisiert den Haut-pH. Diese Produkte sind kein „muss“, wer die Zeit für den zusätzlichen Pflegeschritt aber erübrigen kann, optimiert durch die Verwendung die Pflege seiner Haut nochmals. Gesichtswasser mit Alkohol ist auch für eine Haut, die zu Unreinheiten und vergrößerten Poren neigt, nicht zu empfehlen. Die starke Entfettung der Haut regt die Talgproduktion an und verstärkt so das Problem. Sinnvoll sind alkoholfreie Gesichtswässer mit entzündungshemmenden, feuchtigskeitsspendenden und adstringierende Wirkstoffen wie Glycyrrhetinsäure, Panthenol, Bisabolol, Zink und Hamamelis.

Pflegen

Für die reife Haut mit Unreinheiten ist die Zufuhr von Feuchtigkeit sinnvoll, ohne die Haut mit Öl zu überfrachten. Sehr wichtig ist die Unterstützung der Ablösung der obersten Zellschichten, um Verhornungsstörungen vorzubeugen. Die extrazelluläre Matrix sollte aufgebaut werden, um die Entstehung vergrößerter Poren zu reduzieren. Sinnvoll ist auch die Minimierung der Entzündungsneigung durch hautberuhigende bzw. antientzündliche Wirkstoffe. Empfehlenswerte Wirkstoffe für Ihre Pflegecreme sind daher:

–          Zur Lösung von Verhornungsstörungen: Fruchtsäuren wie Zitronensäure (Citric Acid), Milchsäure (Lactic Acid) oder Salicylsäure. Milder und daher besser geeignet für die tägliche Pflege ist die aus Pektin gewonnene Galaktarsäure (Galactaric Acid).

–          Feuchthaltefaktoren: z.B. Glycerin, Hyaluron, Milchsäure (Lactic acid) oder Laktat. Auch eine geringe Menge pflanzlicher Öle sind zu empfehlen, damit die oberste Hautschicht elastisch bleibt. Traubenkernöl kann aufgrund seiner Zusammensetzung darüber hinaus zur Lösung von Verhornungsstörungen beitragen.

–          Aufbau der extrazellulären Matrix: Vitamin C und Vitamin A sind die am besten belegten Wirkstoffe für die Neubildung von Kollagen. Aber auch viele andere Wirkstoffe, z.B. diverse Pflanzenextrakte wirken positiv auf die extrazelluläre Matrix.

–          Antientzündliche Wirkstoffe: z.B. Glycyrrhetinsäure, Panthenol, Bisabolol.

Feuchtigkeitsspendende Masken sind auch für die Mischhaut sinnvoll. Sie sollten jedoch keine Ölkomponente enthalten. Empfehlenswert sind dagegen entzündungshemmende und adstringierende Wirkstoffe, ähnlich denen, wie sie für das Tonisieren empfohlen wurden.

Die beste Pflege für die eigene Haut findet man in der Regel nur durch testen verschiedener Produkte. Ein wenig Geduld sollte man mit einem neuen Produkt dann haben. Mindestens 4 Wochen benötigt die Haut, um die Wirkung der neuen Pflege zu refelektieren. Die oben genannten Hinweise sowie die Wirkstoffe und Informationen auf den Seiten „Hautalterung vorbeugen“ und „Hautveränderungen im Alter“ wollen Ihnen die Suche nach Ihrem optimalen Pflegeprodukt erleichtern.