Trockene Haut

Bild: indigolotos/bigstock.com

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Ein Mangel an Fett oder Feuchtigkeit in der obersten Hautschicht, meist einen Kombination aus beidem, verursacht trockene Haut. Tritt sie schon in jungen Jahren auf, ist eine Veranlagung vorhanden. Im Alter nimmt die Trockenheit der Haut auf natürlichem Wege zu, so dass auch eine in der Jugend normale oder fettige zunehmend von Trockenheit betroffen sein kann.

Erscheinungsbild der trockenen Haut

Meist ist die trockene Haut sehr feinporig. Sie wirkt dünn, fahl und matt und kann auch schuppig und rau sein. Bei sehr trockener Haut kommt es darüber hinaus mitunter zu Rötungen und kleinen Einrissen der oberste Hautschicht. Mit zunehmendem Alter entstehen bei trockener Haut auch vermehrt Falten oder diejenigen, die bereits vorhanden sind, fallen deutlicher auf.

Die optischen Eigenschaften der trockenen Haut werden begleitet von Missempfindungen wie Jucken und Spannen. Die Risse, die bei sehr trockener Haut auftreten können, sind je nachdem, wo sie lokalisiert sind, unangenehm bis sehr schmerzhaft. Generell reagiert trockenen Haut meist sehr empfindlich auf äußere Einflüsse.

Ursachen für trockene Haut

Bei der trockenen Haut ist der Hydrolipidfilm im Stratum Corneum nicht intakt. Der Hydrolipidfilm ist wichtiger Bestandteil der Hautbarriere, welche die Haut vor äußeren Einflüssen schützt und gleichzeitig den Feuchtigkeitsverlust aus tieferen Hautschichten auf ein Minimum reduziert. Ein Mangel an Fett oder an Feuchtigkeit führt zu einer nicht optimalen Zusammensetzung und somit der verminderten Funktionalität der Hautbarriere. Meist ist es eine Kombination aus zu wenig Fett und zu wenig Feuchtigkeit die Ursache für die trockene Haut. Eine geringe Aktivität der Talgdrüsen verursacht den Fettmangel, eine geringe Konzentration an Feuchthaltefaktoren in der obersten Hauschicht führt zu einer geringen Wasserbindekapazität und somit einem Feuchtigkeitsmangel in der Epidermis.

Und auch äußere Einflüsse wie häufiger Wasserkontakt, trockene Luft und Kälte begünstigen das Entstehen einer trockenen Haut. Während der häufige Wasserkontakt der obersten Hautschicht vor allem Fett entzieht, wird bei trockener Luft der Haut die Feuchtigkeit durch verstärkte Verdunstung entzogen. Durch Kälte wird der Talg zähflüssig und kann sich nur sehr langsam auf der Haut verteilen. Ein Grund, warum sich der Zustand der trockenen Haut im Winter verstärkt.

Für den Feuchtigkeitsgehalt der obersten Hautschicht ist der natürliche Feuchthaltefaktor (natural moisturizing factor, NMF) verantwortlich. Der NMF setzt sich zusammen aus einer Reihe von Bestandteilen der obersten Hautschicht. Die wichtigsten sind Hyaluronsäure, Harnstoff, Glycerin, Milchsäure und Natriumlaktat sowie weitere anorganische Salze. Alle diese Substanzen haben die Eigenschaft, dass sie Wasser binden können und so in der Haut verankern. Die Hyaluronsäure beispielsweise, kann Wasser bis zum 1000fachen des eigenen Gewichtes speichern.

Wer schon in jungen Jahren einen trockenen Hautzustand hat, bringt eine Veranlagung zu geringer Talgproduktion und/oder wenig Feuchthaltefaktoren mit. Mit zunehmendem Alter reduziert sich die Aktivität der Talgdrüsen sowie die hauteigene Produktion von Feuchthaltefaktoren zusätzlich. Dadurch wird eine Neigung zur Trockenheit weiter verstärkt und auch Menschen mit zuvor normaler oder fettiger Haut bemerken irgendwann die Symptome der trockenen Haut.

Auswirkungen der trockenen Haut

Neben den beschriebenen optischen Eigenschaften und den Missempfindungen, die durch trockene Haut ausgelöst werden, gibt es noch weitere Auswirkungen dieses Hautzustandes. Da die Hautbarriere nicht intakt ist, können Substanzen von außen leichter in die Haut eindringen. Diese „Eindringlinge“ ebenso wie schwankende Temperatur oder trockene Luft können die Haut reizen und zu verstärkten Rötungen und Missempfindungen führen. Darüber hinaus geht der Haut durch die nicht intakte Hautbarriere Wasser aus tieferen Hautschichten verloren. Wenn man diesem Effekt nicht durch einen geeignete Pflege entgegen wirkt, wird das ohnehin halbleere Wasserreservoir der Haut dadurch weiter geleert und die Symptome verstärkt.

Die Pflege der trockenen Haut

Hautcremes

Bild: style-photographs/bigstock.com

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Wichtig für die trockene Haut ist die intensive Versorgung mit Fett und Feuchtigkeit. Eine fettreiche Pflege setzt am besten auf natürliche Öle. Diese können in die Haut eindringen und dort den hauteigenen Hydrolipidfilm ergänzen. Mineralische Öle wie Paraffin, Vaseline und Silikonöle bleiben auf der Haut liegen und bilden einen okklusiven Film. Dies hat zwar kurzfristig positive Auswirkungen, da Wasser in der Haut zurück gehalten wird und so die Haut leicht quillt und die Symptome der trockenen Haut vorübergehend gemildert werden. Dieser Effekt ist allerdings kurzfristiger als bei natürlichen Ölen auf pflanzlicher Basis, die in die Haut integriert werden können und längerfristig wirksam werden.

Darüber hinaus sollten der Haut Feuchthaltefaktoren, am besten die hauteigenen Substanzen des natürlichen Feuchthaltefaktors zugeführt werden. Als feuchtigkeitsspendende Rohstoffe werden unter anderen Hyaluronsäure, Glycerin, Harnstoff (Urea) und Milchsäure (Lactic Acid) verwendet. Auch von hautberuhigenden Inhaltsstoffen wie Panthenol und Glycyrrhetinsäure (Glycyrrhetinic Acid) profitiert die trockene Haut, da vorhandene Reizungen gemildert werden.

Studien haben gezeigt, dass in der trockenen Haut nicht nur die Konzentration an Fett geringer ist als bei der normalen Haut, auch die Zusammensetzung des vorhanden Fettes unterscheidet sich bei trockener und normaler Haut. Bestimmte Ceramide sowie die Fettsäure Linolensäure (einen essentielle, ungesättigte Fettsäure) sind in der trockenen Haut in geringerer Menge vorhanden. Von einer Pflege, die entsprechende Fette enthalten profitiert die trockene Haut zusätzlich. Reich an Linolensäure sind beispielsweise das Wildrosenöl (Rosa Canina Fruit Oil oder Rosa Mosqueta Fruit Oil oder Rosa Rubiginosa Fruit Oil) und das Nachtkerzenöl (Oenothera Biennis Oil).

Reinigung

Reinigungsprodukte sollten bei trockener Haut sparsam verwendet werden. Seifen, auch Pflanzenseifen sollten vermieden werden. Ebenso Tenside die im Namen den Ausdruck „Alkylsulfat“ tragen. Sie besitzen eine zu stark entfettende Wirkung und sind den trockenen Hauttyp nicht geeignet. Gut geeignet für die trockene Gesichtshaut sind Reinigungsmilchen oder –cremes, die in der Regel keine Tenside enthalten und die Haut während der Reinigung mit rückfettenden Ölen versorgen. Sie werden im Gesicht verteilt und anschließend mit einem Wattebausch oder mit Wasser abgenommen. Für die Reinigung der trockenen Haut am Körper sind Duschöle eine gut Wahl.

Tonisieren

Ein Toner oder Gesichtswasser für das Gesicht entfernt nach dem Reinigen überschüssiges Reinigungsprodukt. Dies ist besonders sinnvoll, wenn die Reinigungsemulsion nicht mit Wasser abgespült wurde. Das Gesichtswasser sollte alkoholfrei und pH-hautneutral sein.

Zusätzliche Pflege

Bei trockener Haut im Gesicht wirkt sich die Anwendung einer Maske 2-3mal wöchentlich besonders positiv aus. Sie sollte nährende oder feuchtigkeitsspendende Eigenschaften haben. Sinnvolle Inhaltsstoffe sind unter anderen Vitamin E, Panthenol, Hyaluronsäure, Aloe Vera, Ceramide und pflanzliche Öle.