Vitamin E

Mit diesem sinnvollen Wirkstoff möchte ich eine Reihe zu den wichtigsten Wirkstoffen in Kosmetikprodukten beginnen. Darin werde ich beschreiben, was an Wirkungen zu den Substanzen tatsächlich belegt ist und in welcher Konzentration sie notwendig sind (oder wo auf der INCI sie spätestens zu finden sein sollten), um überhaupt wirken zu können. Letzteres  hilft dabei, eine gute und passende Hautpflege zu finden, denn die Nennung auf dem Produkt dient oft einfach der Werbung mit dem guten Namen des Wirkstoffes. Über die Konzentration der meist teuren Inhaltsstoffe im Produkt sagt es noch nichts aus.

Kurzporträt   Vitamin E
Wie ist es deklariert Tocopherol oder Tocopheryl Xyz..
Welche Wirkung hat es

Antioxidativ

Glättend

Reduktion UV-bedingter Hautschäden

Vorbeugung gegen Altersflecken

Vorbeugung   gegen vorzeitige Hautalterung

Wieviel sollte enthalten sein 1-2%, für reine antioxidative Wirkung auch weniger

Sonnenblumenfeld

Mit Vitamin E bezeichnet man eine ganze Klasse von chemisch  ähnlichen Substanzen, die sogenannten Tocopherole und Tocotrienole. In der Natur kommen diese Substanzen meist im Gemisch vor. In ihrer Wirkung sind sie sich ähnlich und können daher zu Recht als ein Wirkstoff, nämlich Vitamin E, bezeichnet werden.

In der Kosmetik werden häufig Verbindungen des Vitamin E eingesetzt. In der INCI heißen diese dann Tocopheryl Acetate, Tocopheryl Nicotinate oder Tocopheryl Succinate. Naturkosmetikfirmen setzen Vitamin E aus natürlichen Ölen ein. Es kann beispielsweise aus Sonnenblumenöl gewonnen werden, das von Natur aus hohe Konzentrationen an Vitamin E enthält. Die genannten Verbindungen entstehen dann durch Umesterung, eine Reaktion die von den meisten Biolabeln akzeptiert wird. Diese Ester-Verbindungen sind stabiler als das freie Vitamin E und werden bei der Penetration in die Haut durch hauteigene Enzyme gespalten. So wird das Vitamin E direkt am gewünschten Wirkort freigesetzt und verliert nicht schon vorab seine Wirkung.

Und das Vitamin E wirken kann ist sehr gewünscht. Denn das Vitamin ist ein multiaktiver Stoff im besten Sinne. Als mögliche Wirkungen für das Vitamin E wurden beschrieben:

Antioxidativer Wirkstoff für die Haut

Glättung und Verbesserung des Hautreliefs

Reduktion UV-induzierter Hautschäden

Schutz vor extrinsischer Hautschädigung

Verhinderung der Ausbildung von Altersflecken

Damit ist das Vitamin E ein wichtiger Wirkstoff zur Verzögerung der Hautalterung. Allerdings, die Dosis macht die Wirkung. Während der antioxidative Nutzen von Vitamin E schon in recht kleinen Konzentrationen zum Tragen kommt, sind für die meisten anderen Wirkungen höhere Konzentrationen nötig. 2% Tocopherol oder eines der Derivate in einer Creme  sind eine wirksame Konzentration, für welche die Wirkung z.B. zur Reduktion von UV-induzierten Hautschäden, auch tatsächlich nachgewiesen wurde (Rangarajan, Zatz; Journal of  Cosmetic Science. 50, S. 249-279 (1999)).

Und wie erkenne ich nun die Konzentration in meinem Kosmetikprodukt? Leider kenne ich persönlich kaum Produkte, auf denen die Konzentration von Wirkstoffen angegeben ist. Daher muss ich mich als Interessierte schon etwas intensiver mit dem Produkt, speziell mit der INCI auseinandersetzen. Sie gibt mir zwar keine genaue Angabe zur Konzentration, hilft mir aber, die Konzentration abzuschätzen. Steht der Wirkstoff sehr weit hinten auf der Inhaltsstoffliste einer Creme, z.B. nach dem Parfum, dann kann die Konzentration nicht hoch sein. Von den oben genannten Wirkungen des Vitamin E sollte ich mir dann nicht zu viel versprechen. Genaueres zu den Inhaltsstoffangeben und zur Abschätzung der Konzentration findet sich unter „INCI: Die Inhaltstoffabgaben“.

Literatur:

Antioxidativer Wirkstoff für die Haut (Veranstaltungsbericht Swiss SCC, in SÖFW 126, Heft 6, S. 63-64 (2000)

Glättung und Verbesserung des Hautreliefs (Veranstaltungsbericht Swiss SCC, in SÖFW 126, Heft 6, S. 63-64 (2000)

Reduktion UV-induzierter Hautschäden (Cosmetics & Toilettries 112, S. 53-57 (1997))

Schutz vor extrinsischer Hautschädigung  (Mudiyanselage, Thiele, Ernährung & Medizin 18, S. 88-93 (2003)

Verhinderung der Ausbildung von Altersflecken (Raab, Kindl „Pflegekosmetik“ (2004))

Wirkung zur Reduktion von UV-induzierten Hautschäden (Rangarajan, Zatz, J., in Cosmet. Sci. 50, S. 249-279 (1999)

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