Wirkstoffe

Immer mehr Gesichtscremes finden sich in den Regalen der Kaufhäuser mit immer neuen Wirkstoffen. Gerade Anti-Age-Wirkstoffe boomen und viele neue Inhaltsstoffe werden in Kosmetika eingeführt. Informationen zu vielen wichtigen Wirkstoffen mit Beurteilung der Wirkversprechen finden Sie auf diesen Seiten.

Hautalterung verzögern

Eines vorweg: Altern wird die Haut auf jeden Fall. Dagegen ist noch kein Wirkstoff gefunden. Den Alterungsprozess rückgängig machen, kann keine Creme und keine Behandlung. Die Hautalterung lässt sich aber verzögern, darin sind sich alle Experten einig. Und ein gutes, gepflegtes Aussehen lässt sich durch die richtige Pflege in jedem Alter erzielen.

Wirksamkeit abhängig von der Gesamtrezeptur

Dabei kommt es bei einer guten Gesichtspflege auf die Basis und auf die Wirkstoffe an. Die Wirkung eines Produktes ist abhängig von der Konzentration der Wirkstoffe und von der Gesamtrezeptur, also der Basis der Creme. Die wichtigsten Bestandteile der Cremebasis sind Wasser und Öl. Dabei können auch die Öle bereits eine Wirkung entfalten, sofern sie in ihrer Zusammensetzung den hauteigenen Lipiden ähneln. Neben den Pflegeaspekten bestimmt die Basis auch, wie gut ein Wirkstoff in die Haut eindringen und dort wirken kann.

Wirkstoffe

©clipdealer

Unabhängig von der Basis ist ein Wirkstoff mit Potential in ausreichender Konzentration aber immer wirksam. Hier kann ich als informierte Kundin eine gute Auswahl treffen, indem ich mir die Inhaltsstoffangaben meiner Pflegeprodukte ansehe. Dort finde ich die Information, welche Wirkstoffe enthalten sind, und kann anhand der Reihenfolge der Inhaltsstoffangabe auch die ungefähre Menge abschätzen (siehe „INCI-Die Inhaltsstoffangaben“).

Soforteffekt vs. Vorbeugen

Viele Anti-Ageing Produkte setzen auf Sofort-Effekte, die maximal so lange anhalten, wie die Creme auf dem Gesicht bleibt. Dagegen ist nichts einzuwenden, nur nachhaltig wirken diese Effekte nicht. Beispiele hierfür sind Pigmente die Falten optisch reduzieren, indem sie das Licht diffus reflektieren. Silikonöle und Vaseline bilden einen Film auf der Haut, der die Feuchtigkeit zurückhält und dadurch die Haut aufpolstert. Und Polymere straffen die Haut an der Oberfläche. Nach einigen Stunden oder spätestens wenn man die Produkte wieder abwäscht, sind diese Effekte verschwunden.

Vorbeugende Wirkstoffe greifen dagegen in den Stoffwechsel der Haut ein. Sie sorgen dafür, dass die Hautzellen aktiver werden und z.B. mehr Kollagen oder Hyaluronsäure bilden, schützen die Haut vor Schäden und stärken hauteigene Schutzmechanismen. Dadurch wird der Hautalterung tatsächlich vorgebeugt, da weniger Schäden entstehen, die zu den Anzeichen der Hautalterung führen. Solche Wirkstoffe wirken also nachhaltig für das jugendliche Aussehen.

In einer perfekten Gesichtspflege sollte man also auf die nachhaltig wirksamen Wirkstoffe achten. Gegen eine Kombination mit Sofort-Effekt ist nichts einzuwenden, sofern dieser Effekt nicht auf Kosten der Konzentration der nachhaltigen Wirkstoffe geht.

Etablierte Rohstoffe vs. Neue Rohstoffe

Sowohl für die sofort-Effekte als auch für die Vorbeugung kommen immer neue Wirkstoffe auf den Markt. Oft scheint dabei der wohlklingende Name wichtiger als die Wirkung. Daneben existieren, vor allem was die nachhaltige Wirkung angeht, etablierte Wirkstoffe, deren Wirkung in umfangreichen klinischen Studien belegt wurde. Beispiele hierfür sind die Vitamin A- und Vitamin C-Derivate. Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen, werden diese etablierten Stoffe oft als Goldstandard eingesetzt, an denen sich ein neuer Wirkstoff messen muss. In vielen Fällen bleiben die Wirkungen der etablierten Rohstoffe unerreicht oder werden von den neuen Rohstoffen nur in hohen Konzentrationen erreicht. Es lohnt sich also, die etablierten Wirkstoffe einzusetzen, auch weil ihre Wirkung in so vielen hochwertigen Studien nachgewiesen wurde, dass kein Zweifel an der tatsächlichen Wirkung besteht.

Doch auch die neuen Wirkstoffe haben ihre Berechtigung. Denn die Hautforschung findet nach und nach immer mehr Stoffwechselvorgänge, die sich mit zunehmendem Alter verändern und so zu Problemen führen können. Ein Beispiel hierfür ist die Melanogenese, also die Entstehung und Reifung der Melanocyten, die für die Pigmentierung der Haut zuständig sind. Diese kann mit zunehmendem Alter Veränderungen unterliegen, die zu unregelmäßiger Pigmentierung, den Altersflecken, führen. Neue Wirkstoffe greifen dann in diese neu entdeckten Vorgänge ein und verringern die negativen Auswirkungen.

Eine Kombination aus den etablierten Wirkstoffen für die wichtigsten Aufbau- und Schutzwirkungen sowie aus neuen Wirkstoffen für spezielle Probleme erscheint daher besonders sinnvoll für eine wirksame Gesichtspflege. Die Sofort-Effekte, die einige Produkte erzeugen, schaden dabei nicht, sofern das Pflegeprodukt auch Wirkstoffe für die nachhaltige Pflege enthält. Mittel- und langfristig helfen diese Effekte aber nicht, sie sind spätestens nach Abwaschen des Produktes zu ende. Für die langfristige Wirkung gibt es aber wirksame Inhaltsstoffe, die die Zellaktivität regenerieren und die Haut vor Schäden schützen. Wer diese nutzt, tut in jedem Alter etwas Gutes für seine Haut und ihr gepflegtes Aussehen.