Hyaluronsäure

Kurzporträt Hyaluronsäure

Wie ist es deklariert

Hyaluronic acid, Sodium Hyaluronate, Hydrolyzed Hyaluronic Acid

Welche Wirkung hat es

              Feuchtigkeitsspendend

              Antioxidativ

              Glättend

Wieviel sollte enthalten sein

              Ab 0,1%

Der feuchtigkeitsspendende kosmetische Inhaltsstoff hat vielfältige Wirkungen. Welche das sind und wie Sie diese optimal nutzen, ist hier zusammengefasst.

Vorkommen in der Haut

Die Hyaluronsäure ist ein Polysacharid, also ein Polymer aufgebaut aus modifizierten Zuckereinheiten. Sie kommt im Körper an vielen Stellen vor, vor allem aber im Bindegewebe der Haut, genauer in der extrazellulären Matrix. Eine außergewöhnliche Eigenschaft der Hyaluronsäure ist ihre Größe. Die Molekülgröße liegt zwischen 1000 und 10000 kDa. Dabei ist kDa eine Einheit für die Masse eines Moleküls oder Atoms. Zum Vergleich: Ein Wassermolekül hat eine Masse von 0,018 kDa, das Vitamin E eine Masse von 0,43 kDa. Die Hyaluronsäure mit 1000 bis 10000kDa ist also ein echtes Makromolekül. Diese Makromoleküle sind netzartig in der Haut verwoben, und können dadurch ihre vielfältigen Funktionen erfüllen.

Funktionen in der Haut

Die Hyaluronsäure dient in der Haut als elastischer Strukturgeber. Eingebettet zwischen den Kollagen- und Elastinfasern der extrazellulären Matrix hält sie diese Bestandteile des Bindegewebes in ihrer Position und Form. Aufgrund ihrer enormen Wasserbindefähigkeit –sie kann Wasser bis zum 1000-fachen ihres eines Gewichtes aufnehmen- nimmt man an, dass die Hyaluronsäure eine maßgebliche Rolle für den Feuchtigkeitshaushalt der Haut spielt. Außerdem wird ihr eine Rolle in der Wundheilung zugeschrieben. Und die Netzstruktur reguliert den Transport von Molekülen im extrazellulären Raum. Ihre vielfältigen Wirkungen prädestinieren die Hyaluronsäure dazu – wie auch andere Bestandteile der extrazellulären Matrix z.B. Harnstoff, Elastin und Kollagen – in kosmetischen Formulierungen als Wirkstoff verwendet zu werden. Da ihre Konzentration in der Haut mit zunehmendem Alter abnimmt, wird sie häufig in Anti-Age-Produkten eingesetzt. Insbesondere ihre Wirkung als Feuchthaltemittel wird dabei genutzt und geschätzt.

Hyaluronsäure als kosmetischer Wirkstoff

In Kosmetika findet man Hyaluronsäure oder auch deren Salz, das Natrium Hyaluronat. Die Produktion der in Kosmetika eingesetzten Hyaluronsäure erfolgt in der Regel auf biotechnologische Weise. Dazu werden Mikroorganismen, beispielsweise Bakterien, so gezüchtet, dass sie die Hyaluronsäure in großen Mengen produzieren. Anschließend kann man den Wirkstoff auf einfache Weise aus den Mikroorganismen isolieren und aufreinigen. Aber auch Hyaluronsäure, die aus Pflanzen isoliert wurde, kommt zum Einsatz. Mit Pflanzen sind in diesem Fall Hefen gemeint, in denen das Molekül ebenfalls vorkommt. Damit die Hyaluronsäure aus einer Creme, die außen auf die Haut appliziert wird, auch in die Haut eindringen kann, sollte sie idealerweise zerkleinert werden. Denn die Hautbarriere sorgt dafür, das Moleküle umso schlechter in die Haut eindringen könne, je größer sie sind. Das Makromolekül Hyaluronsäure hat da wenig Chancen. Daher wird die Hyaluronsäure für die modernen Hautpflegemittel entweder bereits fragmentiert hergestellt, oder nach der Herstellung als Makromolekül in Fragmente zerlegt. Letztere werden dann auf der INCI mit Hydrolyzed Sodium Hyaluronate bezeichnet. Die Fragmente weisen viele der Wirkungen auf, die auch die Hyaluronsäure selbst charakterisieren. Für die Wirkungen gibt es zahlreiche wissenschaftliche Belege, u.a.:

  • Antioxidative Wirkung (H.H. Rüttinger et al., In: Hyaluronsäure und Haut in Trends Clin Exp Dermatol, Aachen, Shaker, 2004, vol 3, S266 – 286).
  • Verbesserung der Hautfeuchte resultiert in Verringerung von feinen Falten und Hautrauhigkeit (M. Farwick et al, Seifen, Öle, Fette, Wachse 134, S. 17-22 (2008).
  • Eventuell auch Schutz vor Schädigung durch UV-Licht (H. Trommer et al., Int J Pharm. 254(2), S. 223-234 (2003)).

Fazit: Die Hyaluronsäure ist als Inhaltsstoff für trockene Haut zur Verbesserung der Hautfeuchte sinnvoll. Sie wirkt bereits in relativ kleinen Konzentrationen von 0,1-0,2% feuchtigkeitsspendend. Ein Zusatznutzen stellt die antioxidative Wirkung sowie die leichte Schutzwirkung vor UV-Schädigung dar. Für diese letztgenannten Wirkungen sollte die Hyaluronsäure aber bevorzugt in fragmentierter Form, also mit geringem Molekulargewicht, eingesetzt sein.