INCI: Die Inhaltstoffangaben

Hier möchte ich die Inhaltsstoffangaben, die sich seit 1997 auf jedem Kosmetikprodukt befinden müssen, kurz erklären. In Zukunft werde ich dann immer wieder darauf eingehen, was sich daraus ablesen lässt, z.B über die Konzentration von ausgelobten Wirkstoffen.

Die Angabe der Inhaltsstoffe findet sich auf der Rückseite der Verpackung.  Sie beginnt mit dem Ausdruck „Inhaltsstoffe“ oder „Ingredients“. Dann folgt eine Liste mit den enthaltenen Stoffen in absteigender Reihenfolge ihrer Konzentration. Ab einer Konzentration von 1% oder geringer, darf die Reihenfolge allerdings beliebig sein.  Farbstoffe stehen immer am Ende der Liste, bezeichnet mit ihrem Farbstoffcode CI[Zahl].

Die Inhaltstoffe werden mit ihren sogenannten INCI-Namen benannt, wobei INCI für „International Nomenclature Cosmetic of Ingredients“ steht. Pflanzliche Inhaltstoffe werden mit ihren lateinischen Namen bezeichnet. Nun sind diese Bezeichnungen kaum zu verstehen, wenn man weder Chemiker noch Biologe – oder am besten beides gleichzeitig  – ist. Wer sich allerdings näher mit den Inhaltsstoffen seines Kosmetikproduktes beschäftigen will, findet im Internet frei zugängliche Datenbanken, in denen man Informationen zu den Stoffen erhält. So kann man unter Haut.de/ http://www.haut.de/service/inci die INCI-Bezeichnung eingeben und erhält u.a. den Deutschen Namen bei pflanzlichen Inhaltsstoffen und Angaben zur Funktion für alle kosmetischen Rohstoffe.

Hilfe bei der Kaufentscheidung für Allergiker

Wichtig ist die INCI insbesondere für Menschen, die unter Allergien leiden. Sofern sie wissen, was bei ihnen eine allergische Reaktion auslöst, können Sie nach diesen Stoffen auf der INCI suchen und ein Produkt gegebenenfalls meiden. Die Duftstoffe, ein potentieller Inhaltsstoff der Allergien auslösen kann, werden zwar unter „Perfume“ zusammengefasst. Das ist auch nötig, da ein Duft manchmal aus über hundert Einzelsubstanzen besteht. Aber  diejenigen dieser Einzelsubstanzen, die als potentielle Allergieauslöser aufgefallen sind, müssen explizit mit Namen aufgeführt sein. Dies ermöglicht einem Allergiker den Abgleich mit seinem Allergiepass.

Hilfe bei der Beurteilung der Wirkung

Auch demjenigen, der sich für die Wirkung seiner Pflegecreme interessiert, kann die INCI wertvolle Hinweise liefern.  Sie erlaubt mir die Abschätzung, in welchen Konzentrationen welches Öl oder welcher Wirkstoff in etwa enthalten ist. Eine leichte Creme oder Lotion zeichnet sich durch „Aqua“ oder „Wasser“ an erster Stelle aus. Danach folgt bei Creme oft eine oder mehrere Fettkomponenten.  Ob das auf der Vorderseite angepriesene (teure) Öl auch in nennenswerten Mengen enthalten ist, sehe ich an der Position seiner Bezeichnung. Steht es an zweiter Stelle? Sehr gut! Theoretisch könnten fast 50% des Inhalts aus diesem Öl bestehen – i.d.R aber weniger. Aber auch Positionen drei bis fünf sind gut, und manche Wirköle sollten auch garnicht in höherer Konzentration enthalten sein. Ab Position 10 abwärts wird es bei den allermeisten Ölen meines Erachtens jedoch fraglich, ob sie noch einen Beitrag zur Wirkung leisten können.

Ähnlich kann die Konzentration von Wirkstoffen und Pflanzenextrakten beurteilt werden. Sie stehen natürlich nicht an zweiter Stelle, denn ihre Konzentration kann und sollte nicht bis zu 50% betragen. Eine Konzentrationsabschätzung kann z.B. über die Position in Bezug auf „Perfume“ erfolgen. In der Regel wird diese bei 1% oder geringer liegen. Inhaltsstoffe, die dahinter oder direkt davor stehen, werden also auch nicht in größerer Konzentration vorliegen.  Welche Konzentrationen bei welchen Wirkstoffen welche Wirkung zeigen finden Sie in zukünftigen Beiträgen zu Wirkstoffen.

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